
Shellmet
Schutzhelm aus Muschelschalen und recyceltem Kunststoff
3. März 2023
Der japanische Kunststoffhersteller Koushi Chemical Industry in Kooperation mit der Universität Osaka haben den Verbundstoff „Shellstic“ aus zermahlenen Muschelschalen und recyceltem Kunststoff entwickelt und einen Schutzhelm als eine mögliche Produktanwendung im Leichtbau der Öffentlichkeit präsentiert.
An Muscheln erinnernde Rippenstruktur erhöht die Stoßfestigkeit um ein Drittel
Das kleine Fischerdorf Sarufutsu liegt im Distrikt Soja auf der japanischen Insel Hokkaidō. Diese Gegend ist bekannt für ihre Muschelzucht. Vor allem die in Japan sehr beliebten Jakobsmuschel werden hier gezüchtet. Leider verursacht diese Muschelart mit Abstand den meisten Abfall.
Jährlich verrotten allein in dem kleinen Fischerdorf gut 36.000 Tonnen Muschelschalen auf den Deponien. Eine beträchtliche Menge, die die Kommunen vor große Herausforderungen stellt, da sie sich fühlbar auf die Bodenqualität auswirkt
Für den japanischen Kunststoffhersteller Koushi Chemical Industry Co. sind die Muschelschalen jedoch kein Abfall, sondern eine nutzbare Ressource. Zusammen mit Professor Hiroshi Uyama von der Universität Osaka entwickelten sie ein neuartiges Material namens „Shellstic“ aus recyceltem Kunststoff und zermahlenen Muschelschalen.
Hierfür werden die Schalen gekocht, zu Kalziumkarbonatpulver zermahlen und im Anschluss mit pulverisierten Kunststoffabfällen vermengt. Unter Wärmeeinfluss entstehen kleine Pellets, die wiederum für Formgussteile verwendet werden können.
Dank der Werbeagentur TBWA\HAKUHODO aus Tokio und des von ihnen entwickelten Produktes „Shellmet“ erfreut sich das Material aktuell eines großen Medieninteresses. Als erste Anwendung für das Material haben sie einen Schutzhelm für die lokal ansässigen Fischer gestaltet, der aufgrund einer angedeuteten Rippenstruktur an die verwendeten Muschelschalen erinnert.
Ganz im Sinne der Biomimicry sorgt die adaptierte Struktur für eine bessere Stoßfestigkeit des Helmes bei gleichzeitiger Materialersparnis. Zudem sorgt die Verwendung von Kunststoffabfällen laut Angaben des Herstellers für eine Reduzierung von rund 36 Prozent der verursachten Treibhausgasemissionen. Für 4.800 Yen (34 Euro) soll der Schutzhelm bald auch im Handel erhältlich sein.
Bildquelle: Koushi Chemical Industry Co.
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