
Elektroautos mit deutlich geringerem CO₂-Ausstoß
Neue Studie weist den Weg in eine umweltfreundliche Mobilität der Zukunft
28. August 2020
Dank eines sich verändernden Strommixes sind Elektrofahrzeuge laut einer aktuellen Studie der Technischen Universität Eindhoven in den meisten europäischen Staaten bereits heute wesentlich umweltfreundlicher als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Das positive Ergebnis liegt vor allem am steigenden Anteil erneuerbarer Energien in der Stromerzeugung aber auch an einer längeren Lebensdauer von E-Fahrzeug samt Batterie. Mit 55,8 % war der Anteil erneuerbarer Energien an der Nettostromerzeugung in Deutschland im ersten Halbjahr 2020 deutlich gestiegen. Die Studie wurde im Auftrag der Grünen Bundestagsfraktion durchgeführt. Studien aus Deutschland haben in den letzten Jahren ein anderes Bild gezeichnet.
Tesla Model 3 stößt 65% weniger CO₂ aus als eine Mercedes C-Klasse
Die deutlich besseren Werte im Vergleich zu älteren Studien erklären die Autoren um Auke Hoekstra vor allem durch einige wesentliche Unterschiede in den zugrunde liegenden wissenschaftlichen Daten. So wurde in viele Studien davon ausgegangen, dass bei der Produktion einer Kilowattstunde Batteriekapazität 175 Kilogramm CO₂-Äquivalent anfielen. Dieser Wert entstammt einer umstrittenen schwedischen Studie aus dem Jahr 2017 und gilt mittlerweile als veraltet. Vielmehr wird heute von 85 Kilogramm CO₂-Äquivalent pro Kilowattstunde ausgegangen, also mehr als 50% weniger. Daten des Herstellers Tesla gehen sogar nur von einem Mittelwert von 75 Kilogramm CO₂-Äquivalent pro Kilowattstunde Batteriekapazität aus.
Neben einer weniger klimaschädlichen Batterieproduktion nehmen die Autoren zudem eine höhere Lebensdauer von Elektrofahrzeugen samt der Energiespeicher an, was die Zahlen noch einmal deutlich verringert. Ging zum Beispiel das ifo-Institut im Jahr 2019 von einer Lebensdauer des Batterie von 150.000 Kilometern aus, zeigen empirische Daten jedoch, „dass moderne Batterien höchstwahrscheinlich eine Laufzeit von mehr als 500.000 km haben werden“, so Hoekstra. Die Autoren haben deshalb die Lebensdauer mit 250.000 Kilometern für Auto und Batterie in den Berechnungen angenommen.
In der Studie wurde der CO₂ Ausstoß eines Tesla Model 3 mit dem eines Mercedes C 220d verglichen. Während der Ausstoß beim Tesla bei 91 Gramm CO₂-Äquivalent pro Kilometer lag, wurde dieser bei der Mercedes C-Klasse unter Berücksichtigung von Produktion und Kraftstoffverbrauch mit 260 Gramm CO₂-Äquivalent pro Kilometer angegeben. Der Tesla würde auf Basis dieses Ergebnisses seinen CO₂-Rückstand durch die Batterieproduktion bereits nach 30.000 Kilometern aufgeholt haben. Denn der Produktionsprozess eines E-Autos ist mit 51 Gramm CO₂-Äquivalent pro Kilometer für den Stromer deutlich klimaschädlicher als der des Mercedes mit 32 Gramm. Beim Fahren fallen allerdings nur 40 Gramm pro Kilometer an – beim Mercedes-Diesel sind es hingegen 228. Auch bei kleineren Fahrzeugen wies die Studie ähnliche Ergebnisse aus. So würde ein eGolf seinen CO₂-Rucksack durch Herstellung der Batterie bereits nach 28.000 Kilometern ausgeglichen haben.
Studie zum Download: www.dropbox.com
Bild: Produktion des Elektrofahrzeugs VW ID.3 (Quelle: Volkswagen)
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