Schwarz ist das neue Grün

Biokohle gilt als Hoffnungsträger

md Magazin
9-10, 2025

 

Verlag
Konradin Medien (Stuttgart)

Aktuelle Ausgabe des md Magazins
Biokohle Carbonauten Schwarz ist das neue Grün

Pflanzen speichern große Mengen CO2. Verrottet oder verbrennt das pflanzliche Material, wird der zuvor aufgenommene Kohlenstoff wieder freigesetzt. Wird es jedoch mittels Pyrolyse verkohlt, entsteht eine wirksame CO2-Senke. Jedes Kilo des leichten und lagerfähigen Materials bindet mehr als 2,5 kg CO2. Diese Tatsache macht Biokohle interessant für viele Unternehmen, die die Ökobilanz ihrer Produkte verbessern möchten.

Pyrolytische Karbonisierung

In Eberswalde steht die erste kohlenstoffnegative Fabrik der Carbonauten GmbH. Durch Pyrolyse werden Holzreste in einem Reaktor auf 450 bis 650°C erhitzt. Da der Prozess unter Ausschluss von Sauerstoff stattfindet, verbrennt das Material nicht, sondern es verkohlt. Das Besondere an dem Verfahren: Ist der Reaktor einmal heiß, entsteht ein autarker Energiekreislauf.

Die Gase, die sich bei der Verkohlung bilden, sorgen für eine fortwährende Energiezufuhr. Dabei entsteht sogar überschüssige Energie in Form von Abwärme. Diese kann zum Heizen von Wohnhäusern oder für angrenzende Industrien genutzt werden.

Die technische Biokohle der Carbonauten kommt trocken aus dem Ofen und kann sehr fein gemahlen werden, was ein problemloses Vermischen mit herkömmlichen Materialien wie zum Beispiel Kunststoffen erleichtert. Während der Pyrolyse von Altholz entstehen neben Gasen auch Öle, die ebenfalls zu Kunststoffen weiterverarbeitet werden können. Kohle verbessert nicht nur die technischen Eigenschaften von Kunststoffen, sondern kann sogar starke Gerüche, wie man sie zum Beispiel von Polypropylen kennt, deutlich eliminieren.

Je nach Industrie sind die Anforderungen an die Biokohle-Materialien unterschiedlich. Für Automobilisten, Flugzeugbauer und die Bahn steht die Gewichtsreduzierung und die verbesserten Biege- und Zugeigenschaften im Vordergrund, wohingegen Möbelhersteller besonderen Wert auf die CO2-Bilanz ihrer Endprodukte legen.

Der vollständige Artikel ist in der Septemberausgabe des md Magazins 9-10 2025 erschienen.

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Bild: Biokohle als Zusatz für Kunststoffe (Quelle: Carbonauten)

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