Bambusfaser-Beton

Natürliche Faserverbundbewehrung als nachwachsender Ersatz für Stahl

26. Januar 2014

In den letzten Hundert Jahren haben sich die in der betonorientieren Baubranche verwendeten Werkstoffe wenig verändert. Stahlbeton ist weltweit der häufigste Baustoff. Allerdings haben nur sehr wenige Länder die Fähigkeit und die Ressourcen, den für die Bewehrung benötigten Stahl in ausreichender Menge zu akzeptablen Preisen herzustellen. Selbst hoch entwickelte Länder wie Singapur müssen Konstruktionsstahl für die sich schnell entwickelnde Baubranche importieren.

Hochfeste organische Alternative

Die Stahlproduktion für die Verwendung bei extremen klimatischen Bedingungen und Temperaturen sowie der Transport in prosperierende Wirtschaftsregionen erfordert große Mengen an Energie und Ressourcen. Baustahl weist daher einen immensen Kohlenstoff-Fußabdruck auf. Die Vorteile zur Verwendung biologischer Faserwerkstoffe als Verstärkungsmaterial wie zum Beispiel Bambus im asiatischen Raum liegt daher auf der Hand. Das Gras hat ein schnelles Wachstum, bindet dabei große Mengen von Kohlendioxid aus der Atmosphäre und hat herausragende mechanische Qualitäten.

Am Construction Research Center der ETH Zürich in Singapur untersuchen Wissenschafter um Ass. Prof. Dirk E. Hebel derzeit Möglichkeiten zur Verwendung natürlicher Faserverbundbewehrung als nachwachsender Ersatz für Stahl. Als hochfeste organische Alternative ist Bambus in den meisten Entwicklungsgebieten Asiens vorhanden. Somit könnten sich die Abhängigkeit von der westlichen Welt verringern und neue Wertschöpfungsketten durch die Einführung der grünen Technologie ergeben.

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Bildquelle: Dirk Hebel