BalanceBoard

Leichtbauplatte mit Biomasse-Granulat

15. Mai 2012

Zur Schonung der Waldbestände und Schaffung von Holzmaterialien mit gleichbleibenden Eigenschaften wurden in den 90er Jahren vielfältige Werkstoffplatten entwickelt, die auf Abfällen der Holzindustrie basieren und durch synthetische Bindemittel zusammengehalten werden. 20 Jahre nach ihrer Entwicklung bewirkt die steigende Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit nun zahlreiche Innovationssprünge bei den Holzwerkstoffen.

Mittelschicht aus Popcorngranulat

Mit dem BalanceBoard hat die Universität Göttingen ein Plattenmaterial für einen deutschen Holzwerkstoffproduzenten entwickelt, das zu einem Gewichtsanteil von einem Drittel aus so genannten Einjahrespflanzen wie Mais und Weizen besteht und rund 30% leichter ist als konventionelle Spanplatten. Der Gewichtsvorteil geht auf eine Hohlraumstruktur in der Mittelschicht zurück, die durch das enthaltene Maisgranulat in einem thermischen Herstellungsprozess entsteht. „Mit BalanceBoard haben wir die Grundlage für eine neue Generation von Holzwerkstoffen geschaffen“, sagt Prof. Dr. Alireza Kharazipour, der Projektleiter von der Universität Göttingen.

Denn aufgrund des steigenden Rohholzbedarfs steht die Holzindustrie in der Pflicht, die Materialeffizienz ihrer Produkte zu erhöhen und alternative Rohstoffquellen für die Herstellung von Möbeln oder Bodenbelägen zu erschließen. Trotz der geringeren Masse haben Untersuchungen an der Universität Göttingen ergeben, dass Spanplatten mit einer Mittelschicht aus Popcorngranulat eine höhere Festigkeit aufweisen als vergleichbare aus Holzspänen. Zudem kann das BalanceBoard mit den konventionellen Techniken bearbeitet werden und ist recycel- beziehungsweise biologisch abbaubar.

www.uni-goettingen.de

Bildquelle: Pfleiderer