Disruptive Materialinnovationen für die Möbelindustrie

Bulgarian Woodworking and Furniture Conference · Borovets/Bulgarien

29. November 2019

Ob Holzersatz aus Distelfasern, flexibles Rattangarn oder genähtes Holz: Aktuell werden die als konservativ geltende Möbelindustrie und das Tischlerhandwerk mit einer Vielzahl von Innovationen konfrontiert. Der Strukturwandel in der Industrie gepaart mit dem Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit lässt Entwicklungen entstehen, die in manchen Produktbereichen einen disruptiven Charakter haben können. So befassen sich vor allem junge Designer und Materialentwickler damit, wie sich unter Einsatz biobasierter Ressourcen die CO2-Emissionen verringern lassen. Unter dem Idealbild einer Circular Economy verändern sich die Produktkonstruktionen und sollen in Zukunft geschlossene Materialkreisläufe ermöglichen.

Auf Einladung der Bulgarischen Kammer der Holz- und Möbelindustrie hat Hon.-Prof. Dr. Sascha Peters anlässlich einer Konferenz in Borovets einige der spannendsten Entwicklungen der letzten Zeit vorgestellt. Dazu zählten ein Stuhl aus komprimiertem Laub oder ein Boden mit Kirschkernen ebenso wie ein Druckverfahren für architektonische Strukturen aus Zellulose und Chitin oder aufblasbare Holzoberflächen. Unter dem Begriff der Biofabrikation hat sich ein ganzer Wissenschaftsbereich entwickelt, in dem die Optionen zur Nutzung biologischer Wachstumsprozesse für die Materialproduktion und die direkte Herstellung architektonischer Strukturen untersucht werden.

Bild: Giomoflex Kirschkernboden (Quelle: Uniquefloor Switzerland AG)