Für eine saubere Zukunft!
Biozirkuläre Materialien wie kreislauffähige Möbel
dds Magazin
September 2025
Verlag
Konradin Medien (Stuttgart)

Biozirkuläre Materialien wie kreislauffähige Werkstoffe aus Holz, Algen oder Pilzmyzel bieten Chancen für ein gesundes Raumklima, nachhaltige Möbel und ressourcenschonende Fertigung.
Materialien für die große Transformation
Die Transformation unserer Wirtschaft in Richtung einer Circular Economy stellt viele Unternehmen vor große Herausforderungen. Sie birgt aber auch enorme Chancen zu einer grundlegenden Veränderung von Materialität vor allem in den Branchen, die traditionell mit einem hohen Anteil natürlicher Materialien und Holz arbeiten.
Denn die Circular Economy bedeutet nicht nur, dass wir Geschäftsmodelle nach den Prinzipien geschlossener Kreisläufe in einem technischen Verständnis aufbauen und die genutzten Ressourcen für die industrielle Produktion recyceln. Es meint vor allem auch, dass natürliche Materialien im biologischen Kreislauf zirkulieren und so belassen werden, dass sie als Nährstoffe der Natur wieder zur Verfügung stehen können.
Dies geht mit der Entwicklung einer neuen Generation von Biomaterialien einher, in denen auf synthetische Kunststoffe und die Gesundheit belastende Chemikalien verzichtet wird. Der Biozirkularität wird auf diese Weise Rechnung getragen. Darüber hinaus kommt das Arbeiten mit innovativen Biomaterialien dem Wunsch nach gesunden Innenräumen und dem Verzicht von Giftstoffen entgegen. Für eine saubere Zukunft!
In diesem Zusammenhang erhalten insbesondere Tischler und Möbelbauer die Möglichkeit, sich über die Verwendung dieser neuen Klasse von Biomaterialien, zusätzliche Zielgruppen und Kunden zu erschließen. Anlässlich der interzum 2025 hat die Zukunftsagentur Haute Innovation aus Berlin im Rahmen des Trendforums „Materials & Nature“ der neuen Generation von Biomaterialien eine Bühne gegeben und weit über 100 biozirkuläre Materialinnovationen präsentiert.
Neben ungewöhnlichen Entwicklungen auf Basis von Algen, Seegras oder Pilzmyzel, neuen Materialien auf Basis landwirtschaftlicher Sekundärströme wurden auch Monomaterialien mit Holz und Zellulose gezeigt. So haben Johannes Braa und Michael Mahle unter dem Namen „monoki“ traditionelle japanische Handwerktechniken mit Monomaterialideen kombiniert und eine leim- und metallfreie Möbelreihe entwickelt. Der vollständigen Kreislauffähigkeit wird durch reversible, form- und kraftschlüssige Holzverbindungen aus Esche-Vollholz Rechnung getragen und die Reparierbarkeit ermöglicht.
Und auch in der Forschung wird an biozirkuläre Herstellungsmethoden gearbeitet. Das BMFTR fördert derzeit die additive Herstellung von Möbeln aus 3D gedrucktem Holz (Projekt AFIN) und akustischer Lösungen aus einem Pilzmyzel-Holzzellulose Gemisch (Projekt Mycoustics). Während der interzum wurden live Geometrien für Möbelkanten und Lautsprechergehäuse gedruckt.
Der vollständige Text ist erschienen dds Magazin September 2025.
Bild: monoki – leim- und metallfreie Möbelreihe aus Monomaterial (Design: Johannes Braa und Michael Mahle)
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