
Essbare Getränkekugeln aus Algen
30.000 Ooho!-Kugeln für die Läufer des London Marathons
26. April 2019
Mit gut 43.000 Läufern ist der London Marathon einer der beliebtesten Laufsportveranstaltungen der Welt. Er gehört neben Boston, Chicago, New York, Berlin und Tokyo zur Wettkampfserie World Marathon Majors. Jedes Jahr schnüren sich Profis und Amateure ihre Laufschuhe, um durch die englische Metropole zu laufen. Neben der sportlichen Herausforderung für die Läufer, stand in diesem Jahr vor allem das ambitionierte Ziel der Organisatoren im Vordergrund, die CO2–Bilanz der Veranstaltung drastisch zu senken.
London will ersten Zero Waste Marathon der Welt ausrichten
Das ausgerufene Ziel bis 2020 einen „Zero-Waste-Marathon“ umzusetzen, soll auch für andere Großveranstaltungen sowie Festivals und Konzerte als Inspiration dienen. Grund ist, dass mit dem letzten Zieleinlauf nicht nur der ein oder andere Muskelkater bleibt sondern vor allem Berge von Müll auf und neben der Laufstrecke. Tausende Trinkbecher und Flaschen säumen die 42 Kilometer lange Strecke durch die Stadt.
Nach Angaben der Organisatoren wurden schätzungsweise 760.000 Kunststoffflaschen allein während des letzten Marathons auf die Straßen geworfen. Um die Entsorgungskosten und den Logistikaufwand zur Bereitstellung von Wasserflaschen für die Läufer zu minimieren, wurden in diesem Jahr erstmals 30.000 essbare Getränkekugeln an die Sportler verteilt.
Die essbare Verpackung aus Wasser, Alginat und Kalzium wird unter dem Namen „Ooho!“ vom Londoner StartUp Skipping Rocks Lab bereits seit 4 Jahren vertrieben. Firmengründer Rodrigo Garcia Gonzalez und Pierre Paslier, beide Absolventen des Royal College of Art, haben sich für die Herstellung ihrer essbaren Wasserverpackung von den ungewöhnlichen Zubereitungstechniken der Molekularküche inspirieren lassen.
Dabei wird eine mit Natriumalginat angereicherte Flüssigkeiten in eine Salzlösung getropft. Diese bildet aufgrund der enthaltenen Kalziumionen binnen weniger Minuten eine essbare Gelhülle aus, ähnlich der Haut einer Traube. Denn Alginat kann sich als langkettiges Molekül bzw. Polymer in Verbindung mit Kalziumionen zu einem dreidimensionalen Schwammgeflecht vernetzen und in der Folge Wasser aufnehmen.
Die natürliche Reaktion ist in der Molekularküche unter dem Begriff „Spherifikation“ bekannt. Die fertigen Gelkapseln können bis zum Verzehr für einige Stunden in Wasser gelagert werden. Für den London Marathon hat das Unternehmen den Energydrink Lucozade Sport verkapselt und an die Läufer verteilt.
Mit ihrer Aktion konnte nicht nur Müll eingespart werden. Auch für die Läufer war die ungewöhnliche Verpflegungsstation von Vorteil. Denn die Kapseln können während des Weiterlaufens problemlos verspeist werden und man rutscht nicht auf den zahlreichen Trinkbechern, die unmittelbar hinter der Station auf dem Boden landen, aus.
Berichte und Fotos vom London Marathon unter: twitter.com/OohoWater
Bildquelle: NotPla
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