
Elephant Paper
Papier aus Elefantendung
15. Januar 2017
Die Herstellung von Papier folgt seit vielen Jahren dem gleichen Prinzip. Den Hauptbestandteil bilden Holzfasern, die in mechanischen und chemischen Prozessen in Zellstoff umgewandelt werden. In Industrieländern besteht Papier nur noch zu einem Bruchteil aus frischem Holz. Vielmehr gilt Altpapier als wichtiger Rohstoff in der Papierindustrie. Dennoch muss im Zeitalter des Papierrecyclings vor allem bei hochwertigen Papiersorten ein bestimmter Anteil an frischen Holzfasern (Primärfasern) zugeführt werden.
75% Elefantendung und 25% Altpapier
In weniger entwickelten Ländern wie beispielsweise auf Sri Lanka, in denen das Thema Recycling noch nicht flächendeckend organisiert ist und immer noch Holz als Frischfaserstoff verwendet wird, bietet ein findiges Unternehmen mit Namen „Maximus“ eine mehr als nachhaltige Lösung an. Denn es verwendet ausgeschiedenes Gras, das zuvor von Elefanten gefressen wurde, als Primärfaser für die Papierherstellung.
In Sri Lanka leben knapp 4.000 Elefanten in freier Wildbahn. Die Lieblingskost der riesigen Vegetarier ist Gras. Ein ausgewachsenes Tier frisst täglich bis zu 380 kg und scheidet davon rund 250 kg wieder aus. Obwohl Gras im Gegensatz zu Holz nur einen sehr geringen Anteil der verholzenden Komponente Lignin enthält, kann die Magensäure der Dickhäuter das Gras nicht komplett zersetzen.
Übrig bleiben flexible lange Fasern, die zunächst aus dem Dung heraus gewaschen werden und in Kombination mit Altpapier für Stabilität und Flexibilität sorgen. Elephant Paper besteht mit bis zu 75% aus den alternativen Fasern und ist aufgrund der Verfügbarkeit eine ernstzunehmende Alternative zur Reduzierung des Holzbedarfs für die Papier- und Kartonherstellung. In den Industrieländern wird noch bis heute auf Holz als Primärfaser gesetzt. Dieses muss jedoch zunächst chemisch aufbereitet werden. Um das verholzende Lignin herauszulösen und die Pflanzenfasern freizulegen, wird das zerkleinerte Holz in einer Säurelösung gekocht. Maximus spart sich diesen Schritt und lässt die Natur bzw. die Magensäure der Elefanten für sich arbeiten.
Bildquelle: Diana Drewes
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