Unzerbrechliche Glasflaschen
Neues Verfahren für hochwertige Flaschen entwickelt
3. Juli 2024
Mit seinem Team im Keylab Glastechnologie der Universität Bayreuth forscht Prof. Dr. Thorsten Gerdes aktuell an unzerbrechlichen Glasflaschen. Dabei greifen die Forschenden auf eine Technologie zurück, die auch für Displays mobiler Devices genutzt wird.
Glasflaschen werden fester durch Ionentausch in einer Salzschmelze
Wiederbefüllbare Trinkflaschen aus Glas, die für eine sehr lange Lebensdauer konzipiert werden, erfreuen sich im Zusammenhang mit plastikfreien Packmitteln zur Vermeidung von Abfällen immer größerer Beliebtheit. Das hohe Gewicht und ihre Zerbrechlichkeit führen jedoch dazu, dass PET-Flaschen oder solchen aus Metall meist der Vorzug gegeben wird.
Paul Kupfer, Gründer des Startups „Soulbottles“ möchte das ändern und wandte sich vor einiger Zeit an die Universität Bayreuth, um eine Glasflasche zu entwickeln, die beim Runterfallen nicht zerbricht und ein geringes Gewicht aufweist.
In der DDR gab es bereits eine solche Technologie, die Flaschen mit den gewünschten Eigenschaften hervorbrachte. Wenige Jahre nach der Wende wurde jedoch die Produktion eingestellt und der Siegeszug der PET-Flasche setzte ein. Auf dieses Verfahren baut das Team des Keylabs Glastechnologie an der Universität Bayreuth unter der Leitung von Prof. Dr. Thorsten Gerdes nun aber auf.
„Der Trick zur Festigkeitssteigerung ist eine Behandlung der Flaschen in einer Salzschmelze, bei der ein Ionentausch stattfindet“, erklärt Gerdes. „Das ist ein Verfahren, das auch bei allen Smartphone-Displays verwendet wird, um auch hier die Chance zu erhöhen, dass die filigranen Glasscheiben einen Sturz überleben.“
Smartphone-Displays sind allerdings im Gegensatz zu Trinkflaschen in der Herstellung ganz anders. „Deshalb haben wir einen neuen Prozess entwickelt, der nicht nur schneller ist sondern auch eine deutlich verbesserte Ökobilanz aufweist“, erläutert Gerdes weiter. Das neue Verfahren soll nun patentiert werden.
Dass dieses Vorgehen zur Festigkeitssteigerung auch bei Trinkflaschen funktioniert, konnte das Team von Gerdes in den letzten beiden Jahren im ZIM-Projekt (Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand) gemeinsam mit dem Spezialanlagenbauer Füller Glastechnologe Vertriebs-GmbH nachweisen. Das Projekt „Strongbottles“ wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.
Bildquelle: Universität Bayreuth
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