Trendstudie zu smarten Werkstoffen und nachhaltigen Systemen

Identifikation innovativer Materialien für verschiedene Interieurbereiche in Fernverkehrszügen

Auftraggeber: Unternehmen des Personenfernverkehrs

Das Hochgeschwindigkeitsnetz wurde in den letzten Jahren enorm ausgeweitet, bei Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 330 km/h wurden Inlandsflüge für viele Strecken obsolet. Im Zuge der Weiterentwicklung und Überarbeitung von Fernverkehrszügen sollte im Projekt die Verwendung von so genannten Smart Materials und nachhaltigen Werkstoffen geprüft werden. Vor allem in den Hygienebereichen sowie in der Bordgastronomie werden durch für Verwendung selbstreinigender und geruchsmindernder Oberflächen vielfältige Anwendungsszenarien erwartet. Außerdem bieten Materialien auf Basis nachwachsender Rohstoffe die Möglichkeit, den Nachhaltigkeitsgedanken auch im Interieurbereich von Zügen sichtbar für den Kunden zu kommunizieren. Smarte Anwendungen mit zum Beispiel akustisch wirksamen Werkstoffe, sensorische Systeme oder selbsttätige Verschattungssysteme können einen weiteren Mehrwert bieten.

Projekt
Im Rahmen einer Materialrecherche wurde der Entwicklungsstand und die Verfügbarkeit smarter und nachhaltiger Materialien für den Einsatz in Fernverkehrszügen erfasst und mögliche Anwendungsfälle in den vielfältigen Bereichen der Züge erarbeitet. Das Projekt war in ein branchenübergreifendes Material Scanning in einer ersten Phase und eine Fokusanalyse unterteilt.

Ergebnis
In der ersten Phase des Projekts wurden mit einem 360 Grad Ansatz nach innovativen Materialien, neuen Technologienansätzen und Forschungsprojekten gesucht und die Verwendungsoptionen für Fernzüge beschreiben. Dabei wurde auf eine möglichst große Vielfalt unterschiedlicher Lösungsansätze abgezielt. Vor allem lag der Fokus auf der Identifikation von Werkstoffen, die in anderen Industrien und Mobilitätslösungen bereits erfolgreich Verwendung gefunden haben. Die Ergebnisse wurden strukturiert und der mögliche Einsatz der Materialien in die verschiedenen Interieurbereiche von Zügen präsentiert. Für die zweite Phase des Projekts wurden 20 Material- und Technologiethemen ausgewählt und in der Fokusanalyse Detailinformationen zu den Einsatzmöglichkeiten eingeholt sowie die technologische Reife im Kontext bestimmter Anwendungsszenarien im Zug erfasst. Die einzelnen Materialien, Lösungen und Systeme wurden in ihren Potenzialen beschrieben und die Eigenschaften bzw. die Funktionsweise dokumentiert. Die Ergebnispräsentation fand in zwei Workshops mit dem Entwicklerteam beim Auftraggeber statt.

Bild: Möbel aus antibakterieller Birkenrinde (Quelle: Anastasiya Kocheeva)