Oleo Sponge
Öl und Benzin absorbierender Schwamm
14. Oktober 2017

Seit dem 29. Oktober konnte der havarierte Frachter „Glory Amsterdam“ nicht vor der ostfriesischen Insel Langeoog geborgen werden. Der Herbststurm „Herwart“ trieb das leere Frachtschiff auf eine Sandbank unmittelbar vor der Nordseeinsel. Laut Medienberichten befinden sich rund 1.800 Tonnen Schweröl im Tank des Schiffes. Umweltschützer machen sich nun Sorgen, dass dieses auslaufen könnte. Auch ohne große Katastrophen ist insbesondere in den großen Hafenstädten das Wasser mit giftigen Substanzen kontaminiert. Die zunehmende Frequentierung der Häfen durch teilweise alte und oft beschädigte Schiffe mindert gepaart mit menschlichem Versagen durch fehlerhafte Betankung der Frachter die Wasserqualität erheblich.
Nanopelz kann Öl rückstandslos binden
Lösungsansätze für die Herausforderung gibt es viele. So bindet ein US-amerikanisches Unternehmen Öl mit geflochtenen Matten aus Wolle und Menschenhaar, das von Friseursalons aus Nordamerika gespendet wird. Einen anderen Ansatz verfolgen Ingenieure des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Mit Blick auf ungewöhnliche Oberflächen in der Natur kreierten sie das Flächenmaterial Nanofur. Im Sommer 2016 präsentierten sie den ersten Nanopelz, der Öl rückstandslos binden kann.
All diese Hilfsmittel haben jedoch eine begrenzte Gebrauchsdauer. Der Oleo Schwamm soll laut Forschern am Argonne National Lab in Illinois Ölteppiche auf der Wasseroberfläche aufsaugen wie ein herkömmlicher Schwamm und nach dem Auswringen wieder einsatzbereit sein. Nach dem Auswringen ist er wieder einsatzbereit. Als Ausgangsmaterial dient herkömmlicher Polyurethan-Schaumstoff, den wir als Polstermaterial kennen. In Kombination mit ölanziehenden Silanen, wird die feinporige Struktur für die Anwendung modifiziert. Die besondere Herausforderung für die Wissenschaftler lag in der Zusammensetzung. Denn Silane binden nicht an Kunststoffen. Dem Chemiker Jeff Elam gelang es schließlich, durch sequenzielle Infiltrationssynthese (SIS) die Oberfläche des Polyurethans partiell mit Polymeren zu umhüllen und so die Eigenschaften des Schwammes zu verändern. Das eine Molekülende ist mit dem Schwamm verbunden, während am anderen Ende die Ölpartikel absorbiert werden.
Bildquelle: Argonne National Lab
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