Weichschaum aus Algenöl

Natürlich abbauende Alternative für petrochemische Schaumstoffe

24. Februar 2020

Kunststoffe im Meer sind eines des größten Umweltprobleme dieser Zeit. Die Abfälle gelangen über Flüsse in die Ozeane, werden von Schiffen achtlos hinterlassen oder kommen von Industrieanlagen ins Wasser. Auch von den Stränden gelangen immer noch Verpackungsmaterialien, Kleidungsstücke sowie Sport- und Hygieneartikel ins Meer. Forscher an der University of California in San Diego haben sich deshalb zur Aufgabe gestellt, einen Schaumstoff für Badelatschen, Flip-Flops und Sportgeräte wie Surfboards auf Basis nachwachsender Rohstoffe zu entwickeln, der sich im Meer auf natürliche Weise abbauen kann.

Mikroorganismen zersetzen Biopolymere

Fündig wurden die Wissenschaftler um Prof. Stephen Mayfield bei Algenöl, das sie zur Herstellung eines Polyurethan-Schaumstoffs nutzen. „Erdöl kommt von Algen, die in den frühen Ozeanen vor hunderten von Millionen Jahren gelebt haben“, sagt Mayfield. „Das wissen viele Leute nicht. Aber es bedeutet, dass wir eigentlich alles, was man aus Erdöl herstellen kann, genauso gut aus Algen machen kann.“

„Je nach chemischer Zusammensetzung kann man aus Algenöl entweder Weich- oder Hartschaum gewinnen“, erläutert Mayfield seine Prozessentwicklung. „Man könnte also auch Turnschuhe, Autositze und sogar Reifen entwickeln. Das Algen-Surfboard war unser erstes Produkt. Aber wenn man sich einmal die Zahlen vor Augen hält, dann sind Flip-Flops aus Algen eigentlich viel wichtiger“, sagt Prof. Stephen Mayfield weiter.

In der Zwischenzeit hat das Start-Up Algenesis Corporation die Vermarktung der Biopolymere übernommen und Produkte wie Flip-Flops auf Algenbasis auf den Markt gebracht. Neben der Produktion der Biopolymere führt das Unternehmen auch Materialqualifizierungen für andere Anwendungen durch.

www.algenesismaterials.com

Bildquelle: Erik Jepsen (UC San Diego Publications, USA)