
RUBI Textilien aus Kohlenstoff
Gewinner der H&M Foundation Awards 2022
4. Oktober 2022
Das kalifornische Start-Up RUBI Laboratories kann dank eines Enzyms mit dem Namen RuBisCo, Kohlenstoff zu kleinen Fäden umwandeln, die sich im Anschluss zu einem Faden verspinnen lassen. Im Labor entsteht so ein CO2 negativer Viskoseersatz, der praktisch kein Wasser verbraucht und keinen Abfall hinterlässt.
Kohlenstoff als Ressource
Der Kohlenstoff wird direkt aus der Luft gefiltert und in einen Bioreaktor geleitet, wo ein stabilisiertes Enzym das unsichtbare Gas in lange fadenförmige, jedoch mikroskopisch kleine Polymerbausteine umwandelt. Dabei entstehen die gleichen Polymere, die auch für die Herstellung von Viskose, Lyocell oder andere Zellulosefasern genutzt werden.
Im Gegensatz zur herkömmlichen Viskoseherstellung wird jedoch kein Holz oder anderes Pflanzenmaterial benötigt. Zur Erinnerung: Um Viskose herzustellen, benötigt man Zellulose, die aus dem Holz von Buchen, Fichten, Bambus oder Eukalyptus gewonnen wird. Die Fasern werden mit Schwefelkohlenstoff und Natronlauge unter hohem Druck durch Düsen gedrückt.
Das Viskoseverfahren macht somit aus einem natürlichen Stoff eine halbsynthetische Faser, die weder Naturfasern, wie zum Beispiel Baumwolle, noch synthetischen Fasern, wie etwa Polyester, zugeordnet werden können.
Zudem spart das Verfahren von RUBI nicht nur Chemikalien sondern Kohlenstoffemissionen, die allein für den Anbau und die Weiterverarbeitung von Pflanzenfasern für die Modeindustrie entstehen. Vielmehr werden die Zellulosefasern dank des aufgefangenen Kohlenstoffs direkt synthetisiert.
Nach Angaben der Firmengründerinnen Neeka Mashouf und ihrer Zwillingsschwester Leila Mashouf sind die Fasern biologisch abbaubar und bilden keine Bedrohung für zukünftige Ökosysteme.
Ob nun der Viskoseersatz von RUBI die Rettung für die ressourcenintensive Mode- bzw. Textilbranche ist, wird sich in den nächsten Jahren zeigen. Schließlich weisen Wissenschaftler immer wieder darauf hin, dass das Feld der kohlenstoffbindenden Materialien noch weitestgehend unerforscht ist und unvorhersehbare und ungewollte Folgen für die Umwelt nicht berechenbar sind.
Bildquelle: RUBI Laboratories
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