Plastic Mushroom

Designerin aus Wien baut Anlage zum Abbau von Kunststoffabfällen mit Plastik verzehrenden Pilzen

23. Februar 2016

Eine der größten Herausforderungen unserer Zeit ist der Umgang mit Kunststoffabfällen. Denn sie verrotten in aller Regel nicht oder nur sehr langsam, und das Recycling ist aufgrund der enthaltenden Additive und Faserzusätze nicht immer möglich. Dass sich Unmengen Plastik in unseren Weltmeeren befinden, zeigt die Größe des Problems auf. Abhilfe könnte aus dem Regenwald Südamerikas kommen. Denn dort haben Wissenschaftler der Universität Yale einen Pilz entdeckt, der Polyester und Polyurethane auf natürliche Weise abbauen kann.

Pilze verdauen Kunststoffe auf einem Nährboden aus Agar, Glucose und Stärke

Mit ihrem Projekt FUNGI MUTARIUM zeigt die österreichische Designerin Katharina Unger einen Weg auf, wie unter Einsatz des Pilzes „Pestalotiopsis microspora“, Plastikreste abgebaut werden können. Hierzu hat die Designerin aus Wien eine Anlage in der Form eines Brutkastens konzipiert, in der Pilzbiomasse unter Zufuhr von Kunststoff wächst. Das Myzel stellt dabei nach Ansicht der Designerin ein neuartiges Lebensmittelprodukt dar.

Die Pilze werden in einer kugeligen Form auf speziellen Agarformen, ein natürliches Geliermittel aus den Zellwänden einer besonderen Algenart, gezüchtet. Das Agar ist mit Stärke und Zucker als Nährboden für die Pilze vermischt und wird mit Kunststoff befüllt. Die Pilze werden eingesetzt, verdauen die Plastikreste und überwuchern das Substrat. Der Pilz kann im Anschluss gegessen werden.

Ein Video zum Projekt findet man unter: www.livinstudio.com

Bildquelle: livinstudio