
Bakterium mit Heißhunger auf PET
Wissenschaftler arbeiten am Einsatz von Mikroorganismen für die Beseitigung von Kunststoffen
13. April 2018
Vor 2 Jahren feierte die Welt die Entdeckung eines Plastik fressenden Bakteriums, das in einem Recyclingzentrum in Japan entdeckt wurde. Unter großem medialen Getöse sah man der Beseitigung der allgegenwärtigen Plastikverschmutzung auf der Welt entgegen.
PET auf bevorzugtem Speiseplan
Schnell wurde jedoch klar, dass ausschließlich PET auf dem bevorzugten Speiseplan des Bakteriums steht. Verantwortlich dafür ist das Enzym PETase, das vermutlich durch eine Mutation selbstständig von dem natürlich vorkommenden Bakterium gebildet wurde.
Wissenschaftler der University of Portsmouth und des US-Energieministeriums wagten in den Folgejahren einen detaillierten Blick auf die Struktur des Bakteriums. Sie erstellten ein hochaufgelöstes 3D-Modell mit einem speziellen Mikroskop und begannen, die Aminosäuren des Enzyms mit Röntgenstrahlen zu verändern.
In der Erwartung, das Enzym würde in verlangsamten Tempo das PET zersetzen, staunte die Gruppe nicht schlecht, als sie genau den gegenteiligen Effekt beobachteten. Durch Zufall haben sie das Enzym sogar optimiert und eine leistungsfähigere Variante erschaffen.
Obwohl es sich nur um eine geringfügige Verbesserung handelt, sehen die Beteiligten ein konkretes Potenzial, das Enzym soweit zu verändern, dass es in Zukunft für den Kampf gegen die wachsenden und vor allem bestehenden Müllbergen eingesetzt werden könnte. Auch an anderen Stellen wurden bereits Kunststoff zersetzende Organismen untersucht.
Bildquelle: University of Portsmouth
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