
Porzellan aus Rinderknochen
Keramiker Gregg Moore stellt Geschirr aus Tierresten her
4. Februar 2020
Im Blue Hill Restaurant nahe New York werden den Gästen die Speisen auf Porzellangeschirr serviert, das aus Tierknochen hergestellt wird, welche in der Küche übrig bleiben. Der Keramiker Gregg Moore verwendet für die feinen Porzellanteller, Tassen und Schalen ausschließlich Rinderknochen, die er nach dem Säubern langsam auf 900 °C kalziniert, um das Material in Kalziumphosphat umzuwandeln.
Knochenqualität wirkt sich positiv auf Kantenschlagfestigkeit aus
Bereits im 18. Jahrhundert wurde das so genannte Knochenporzellan in England entwickelt. Neben den klassischen Rohstoffen wie Kaolin, Quarzsand und Feldspat wird der Porzellanmasse zusätzlich verglühte Knochenasche beigemengt. Aufgrund des hohen Anteils an Kalziumphosphat und Kalziumoxid verleiht die Asche dem Porzellan eine besondere Transparenz sowie hohe Kantenschlagfestigkeit. Die gießfähige Knochenporzellanmasse besteht etwa zur Hälfte aus Rinderknochenasche, einem Viertel aus Kaolin, Quarz und einem weiteren Viertel aus Feldspat. Knochenporzellan oder auch Bone China wird zwei bis drei Mal gebrannt, wobei bei jedem Brennvorgang die Temperatur abnimmt.

Bild: Zutaten Bone China (Quelle: Gregg Moore)
Zusammen mit den Biologen Dr. Tobias Landberg hat Moore herausgefunden, dass sich eine artgerechte Haltung der Tiere auf weitläufigen Grasflächen auch auf die Qualität der Knochen auswirkt. Knochenasche, die von Getreide gefütterten Tieren stammt, wies Verunreinigungen auf, die zu einer weniger strahlend weißen Erscheinung des fertigen Porzellans führte, da die Brenntemperatur niedriger ausfiel. Je hochwertiger die Asche desto höher kann die Brandtemperatur ausfallen und desto fester und durchscheinender ist das Endergebnis.
Selbst bei der Gestaltung der hauchfeinen Objekte lies sich Gregg Moore von den unterschiedlichen Querschnitten von Knochen inspirieren. Eine clevere Designentscheidung, da sich das dünnwandige Porzellan nach dem Trocknen und dem ersten Brand sowieso verzieht und ein gewisses Eigenleben entwickelt.
Bildquelle: Gregg Moore
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