Feuerlöscher mit Schallwellen

US Studenten entwickeln Konzept für nachhaltiges Feuerlöschen ohne Wasser oder Chemikalien

20. Mai 2016

Zum Löschen von Kleinbränden werden in aller Regel Feuerlöscher eingesetzt, die den Brandherd unter Verwendung von Wasser bzw. Schaum oder unter Ausnutzung von Chemikalien bekämpfen. Wasser setzt die Temperatur unter die Entzündungstemperatur des brennenden Stoffes herab und sorgt zudem für einen Luftabschluss. Durch Ergänzung eines Schaumbilderns kann der Effekt des Luftabschlusses noch verstärkt werden. Bei Wachs-, Teer- oder Benzinbränden kommt Kohlendioxid als Löschmittel zum Einsatz. Es gibt auch Feuerlöscher unter Einsatz von Chemikalien in Pulverform.

Bassfrequenzen zwischen 30 und 60 Hertz

Zwei Studenten von der George Mason University aus Virginia ist es in einem Innovationsprojekt gelungen, einen Feuerlöscher zu entwickeln, der auf Löschmittel gänzlich verzichtet und dem Brandherd unter Einsatz von Schallwellen entgegenwirkt. Die beiden Ingenieure Seth Robertson und Viet Tran fanden heraus, dass Schallwellen niedriger Bassfrequenzen geeignet sind, kleine Brandherde zu löschen.

Die Schallwellen lösen mechanische Vibrationen in der Umgebung des Brandherdes aus, die sowohl den brennenden Stoff als auch die Sauerstoffzufuhr beeinflussen. Der Effekt war vor allem im Frequenzbereich zwischen 30 und 60 Hertz auszumachen. Bei hohen Frequenzen konnten die Studenten die Funktionsweise nicht nachweisen. Der Bau eines 9 kg schweren Prototypen hat Robertson und Tran lediglich 600 US $ gekostet. Ein sehr anschauliches Video zur Entwicklung ist im Internet zu sehen. Die Entwicklung wurde vor der Veröffentlichung zum Patent angemeldet.

Video zur Entwicklung unter: www.youtube.com

Bild: Seth Robertson und Viet Tran mit ihrem Schallwellen-Feuerlöscher (George Mason University, USA; Foto: Evan Cantwell)