ALWE Mikroalgenfilter
Wanddekor mit Algenbiofilm baut Luftschadstoffe ab
9. Februar 2019
Die Weltbevölkerung steigt und mit ihr auch der Anteil der Bevölkerung, der in Städten lebt. Mit zunehmender Entwicklung der Gesellschaften zieht es derzeit die Menschen in urbane Strukturen. Die Entwicklung hat zahlreiche Vorteile, sie bringt aber einige Nachteile mit sich. So können wir aktuell eine Zunahme der Schadstoffbelastung in den Städten feststellen.
Mikroalgen verstoffwechseln Stickoxide und Chemikalien
Die Stickoxide sind dabei nicht nur in Deutschland ein Thema. Experten einer WHO-Studie gehen davon aus, dass neun von zehn Menschen weltweit schlechte Luft einatmen. Das Berliner Biotechnologie Start-Up Solaga möchte Abhilfe schaffen und setzt Algenbiofilme in Form von Wanddekoren zum Abbau von Luftschadstoffen ein.
Photosynthetische Organismen verfügen über zwei Stoffwechselwege. Bei der Photosynthese wird unter Einfluss von Lichtenergie Kohlendioxid gebunden und Sauerstoff gebildet. Bei Dunkelheit wird auf Zellatmung umgestellt und Glukose als Energieträger in der Respirationsphase verstoffwechselt. Dabei wird O2 verbraucht und CO2 wieder freigesetzt. Die Lichtstärke, bei der genau so viel Kohlendioxid gebunden wie freigesetzt wird, ist in der Biologie als Lichtkompensationspunkt bekannt. Dieser liegt bei Algen deutlich niedriger als bei den meisten anderen Pflanzen, so dass eine Bindung von CO2 auch noch bei wenig Licht in Innenräumen stattfindet. Zudem bauen Mikroalgen Stickoxide NOx sowie flüchtige organische Verbindungen VOC ab, was Algenfilme für Solaga in Form von Luftfiltern für das Interiordesign so interessant werden lässt.
Alwe sind Wanddekore mit lebenden Mikroalgenbiofilmen, die das Unternehmen mit einem Maß von 34x43x5 cm vertriebt. Sowohl an der Ober- als auch an der Unterseite der Rahmen sind Öffnungen eingebracht, die eine ausreichende Luftzirkulation gewährleisten. Die Schadstoffe verfangen sich an der feuchten Oberfläche der Biofilms und werden von den Mikroalgen verstoffwechselt.
Durch einen Wassertank an der Rückseite wird der Mikrofilm dauerhaft feucht gehalten. Außerhalb des Systems können die Mikroalgen nicht überleben, breiten sich weder aus noch stören sie die Atmosphäre im Innenraum. Sie sind gänzlich ungefährlich und können über den Hausmüll entsorgt werden.
Bildquelle: Solaga
Rindenbasierte Materialinnovationen
16. April 2024
Am Max-Planck-Institut für Kolloid-und Grenzflächenforschung arbeiten…
Naturfaserverstärkter Autositz
22. Oktober 2023
Im Mittelpunkt des Projekts "Design for Recycling" steht eine Sitzschale, die…
Magnetische Kühlung im industriellen Maßstab
9. August 2023
In dem mit 5 Millionen Euro geförderten EU-Projekt HyLICAL will ein Team um das…
3D-druckbares Quarzglas für Hochleistungsanwendungen
12. April 2023
Die auf den 3D-Druck keramischer Hochpräzisionsbauteile spezialisierte Lithoz…
Bildsensor aus Perowskit
17. April 2024
In der Schweiz arbeiten Forschende an einem Bildsensor auf der Basis des…
Transversalfluss-Maschine und Reluktanzmotor
16. Oktober 2023
Zu den "Future Mobility Open Labs" am 5. Oktober in Karlsruhe wurde das…
Batterieroboter
14. September 2023
Für die Transformation der Mobilität werden dringend neue Energiespeicher…
Eisbär Strickpullover aus Aerogelgarn
5. März 2024
Forscher der Zhejiang Universität in Hangzhou präsentierten jüngst einen…
Smart Ring
27. Februar 2024
Durch Miniaturisierung von Sensorik und Antenne in einen Ring haben Start-Ups…