
Elektro-Flugzeug hebt zum Jungfernflug ab
Emissionsfreier Pendlerverkehr für Ultrakurzstrecken zwischen Regionalflughäfen
29. September 2022
In einer Zeit des Klimawandels steht der Flugverkehr als einer der Hauptverursacher klimaschädlicher Emissionen in der Kritik. Weltweit arbeitet man an Alternativen auf Basis von Wasserstoff oder Elektromotoren. Unter dem Namen „Alice“ startete am Dienstag erstmals ein Elektroflugzeug zu seinem Jungfernflug, das auf eine Zulassung für die Personenbeförderung hoffen darf.
Eviation schreibt mit Elektroflugzeug Fluggeschichte
Für viele bedeutet das Fliegen das Gefühl der Freiheit und die Möglichkeit, die Welt zu bereisen. Andere sehen in ihm einen Kontrollverlust über seinen ökologischen Fußabdruck und das auf Kosten der anderen. Und so ist die „Flugscham“ mittlerweile ein weit verbreitetes Gefühl, nach einem Sommer mit gebräunter Haut und vielen tollen Erlebnissen in fremden Kulturen.
Seit einem Artikel in der schwedischen Zeitung Svenska Dagbladet vom 14. März 2018 ist die „Flygskam“ in aller Munde und findet in seiner Bedeutung in vielen Sprachen Gebrauch. Mittlerweile folgt auf das Interesse an dem Ziel einer Reise häufig auch die Frage danach, wie man denn seinen Urlaubsort erreicht hat.
Als Gegenreaktion sprechen unsere schwedischen Nachbarn mittlerweile auch von „smygflyga“, also dem heimlichen Fliegen, über das man nicht mehr groß berichten möchte. Doch egal, ob man nun heimlich ins Flugzeug steigt oder nicht, der CO2 Bilanz ist diese Art des Reisens nicht förderlich. Bis jetzt!


Denn am Dienstag, den 27. September 2022 hob der erste Elektroflugzeug mit Sitzplätzen für bis zu neun Personen und zwei Piloten im „Grant County International“ Flughafen im US-Bundesstaat Washington zu seinem Jungfernflug ab. „Alice“ ist das erste vollelektrisch betriebene Verkehrsflugzeug der Welt, das auf eine Zulassung für Personenbeförderung hoffen darf.
Entwickelt wurde es von der Firma „Eviation“ und Konstrukteuren aus Amerika und Israel. Das Unternehmen zielt mit dem Elektroflugzeug auf Pendler- und Frachtflüge in einem Bereich von 250-400 km ab. Dabei soll eine Reisegeschwindigkeit von bis zu 460 km/h erreicht werden, bei einer Nutzlast von maximal 1.135 Kilogramm. Zwei Elektromotoren mit einer Leistung von je 635 kW sorgen für die notwendige Energie.
„Heute beginnen wir die nächste Ära der Luftfahrt – wir haben den Himmel mit dem unvergesslichen Erstflug von Alice erfolgreich elektrisiert“, sagte Gregory Davis, Präsident und CEO von Eviation.
Testpilot Steve Crane lobte das reaktionsschnelle Flugverhalten der Maschine und die leisen MagniX-Motoren. Angetrieben wird das Elektroflugzeug von 21.500 Lithium-Batterien, die mit mehr als 4 Tonnen Gewicht ungefähr die Hälfte des aus Carbon gefertigten Flugrahmens ausmachen. Dies schließt zunächst die Nutzung des Flugzeugs für Frachtflüge aus.
Bis zur Zulassung der Maschine rechnet Aviation-Chef Greg Davis noch mit mehreren Jahren. Denn obwohl der Jungfernflug von Alice in die Luftfahrtgeschichte eingehen wird, bedarf es bei den Batterien noch zusätzliche Entwicklungsarbeit. Zum einen reicht die gespeicherte Energie nicht für eine längere Flugdistanz.
Zum anderen müssen Sicherheitsaspekte wie ein starkes Erhitzen der Batterie bei Ausfällen, die sogar zu einem Feuer führen können, erzielt werden. Nichtsdestotrotz lässt die Flug hoffen, dass in Zukunft emissionsfreies Fliegen Realität wird. Nach Angaben des Herstellers soll DHL bereits 12 fliegende E-Frachter bestellt haben.
Bilderquelle: Eviation
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