O-Wind

Mini-Windkraftanlage gewinnt James Dyson Award UK 2018

17. Oktober 2018

Zwei Studenten der University of Lancaster haben den Dreh raus. Mit ihrer nur 25 Zentimeter kleinen kugelförmigen Turbine können sie diffusen und sich ständig wechselnden Wind in Städten in Energie wandeln. Im Gegensatz zu bisher präsentierten Windkraftanlagen für urbane Ballungsräume kann diese kleine Turbine auch in kleineren Straßen verwendet werden, da sie die ständigen Windrichtungsänderungen aufnehmen kann.

Mini-Windkraftanlagen für Frischluftachsen

Bislang wurden ähnliche Konzepte ausschließlich für sogenannte Luftschneisen wie Flüsse, Bundesstraßen oder Eisenbahnlinien entwickelt, die mit der zunehmenden Industrialisierung bewusst von den Städten als Frischluftachsen geplant wurden. In verwinkelten Ecken der Stadt verwirbeln jedoch Häuser den Wind oft in unterschiedliche Richtungen. Dabei können kleine Veränderungen der Windgeschwindigkeit oder Intensität zu spontanen Richtungswechseln führen.

Eine Unberechenbarkeit, auf die Nicolas Orellana und Yaseen Noorani mit Hilfe des Bernoulli-Prinzips eingehen können. Bernoulli war ein Schweizer Mathematiker der im 18. Jahrhundert strömende Flüssigkeiten untersuchte und unterschiedliche Druckverhältnisse und Differenzen ableiten konnte. Seinem Prinzip folgend, haben die jungen Ingenieure sich für eine kugelförmige Gestaltung ihrer Turbine entschieden.

Kiemenähnliche Öffnungen in Anordnung um eine Drehachse

Sie ordneten kiemenähnliche Öffnungen, die sich nach Innen verkleinern, vertikal sowie horizontal um eine einzelne Drehachse an. Durch die runde Form muss der Wind über die Außenseite der Turbine einen längeren Weg zurück legen als im Inneren der Turbine. Die entstehende Druckdifferenz führt zu einer mechanischen Drehbewegung. Verlässliche Angaben über die generierte Strommenge gibt es zwar bislang nicht, trotzdem überzeugt die O-Wind Turbine als ergänzendes System und zeigt auf, dass noch lange nicht alle möglichen erneuerbaren Energiequellen erschlossen sind. Luft nach oben gibt es immer.

www.jamesdysonfoundation.com