Bergbau im Weltall

Energie und Metall von erdnahen Asteroiden

16. Januar 2013

Mit dem Anstieg der Weltbevölkerung und den steigenden Konsum in den Schwellenländern, wird mehr als deutlich, dass die Ressourcen auf Erden endlich sind. Wissenschaftler gehen davon aus, dass wir bei unserem heutigen Konsumverhalten und der derzeitigen Produktkultur bereits 2030 zwei Planeten benötigen werden, um den Ressourcenbedarf zu decken. Während die einen nun zum Verzicht aufrufen und das „weniger ist mehr“ proklamieren, gehen andere davon aus, dass sich unsere Produktwelt vollständig verändern muss. Beflügelt von der Sehnsucht nach einer ökologisch korrekten Gesellschaft, ist vor allem der Wunschzettel der Designer an die Produzenten klar formuliert: Werkstoffe sollen auf Basis nachwachsender Rohstoffe hergestellt werden, keine nachteiligen Auswirkungen auf das Klima haben und in biologischen bzw. technischen Kreisläufen zirkulieren.

3D-Drucker produzieren Solarzellen

Mitten hinein in die aktuelle Diskussion platzen nun zwei amerikanische Firmen mit der Idee, den Ressourcenverbrauch durch Werkstoffvorkommen aus dem Weltall zu decken. Plan der Unternehmen Deep Space Industries und Planetary Resources ist es nämlich, Satelliten auf Asteroiden zu verankern und dort seltene Metalle oder Materialien für die Energiegewinnung abzubauen. Auf lange Frist ist vorgesehen, die Rohstoffe in Fabrikationsanlagen umzuwandeln und mit 3D-Druckern in Anlagen für die Treibstoffgewinnung und die Produktion von Solarzellen zu überführen. Die auf den Asteroiden gewonnene Energie könnte dann auf die Erde geschickt werden.

Die Erforschung der Asteroiden mit einem Erkundungssatelliten ist für 2015 bereits geplant. Mit dem Weltraumfahrzeug „Dragonfly“ sollen zwischen 2016 und 2018 rund 20-45 kg Materialproben entnommen und untersucht werden. Die ersten funktionstüchtigen Anlagen im All werden für 2019 oder 2020 erwartet. Aufgrund der unsicheren technologischen Voraussetzungen und der Langfristigkeit der Vorhaben scheint die Finanzierung noch nicht klar gesichert. Doch mit dem Google-Gründer Larry Page und Weltraumtourist Charles Simonyi haben sich zwei namhafte Investoren bereits überzeugen lassen. Und erste Computer-Animation zum geplanten Vorhaben sind auch bereits publiziert:

www.spiegel.de

Bildquelle: Planetary Resources