Handschuh mit Sensoreigenschaften
Farbstoffe identifizieren giftige Substanzen und Gase
8. Juni 2013
Forscher des Fraunhofer EMFT haben einen Handschuh entwickelt, der auf toxische Stoffe in der Umgebungsluft mit einem Farbwechsel reagiert und giftige Substanzen und Gase wie Kohlenmonoxid erkennt. Der Handschuh übernimmt in den Labors des Instituts eine naheliegende Funktion. Denn künftig müssen Wissenschafter lediglich den Sensorhandschuh tragen, um vor toxischen Stoffen gewarnt zu werden.
Farbänderung von weiß nach blau
Zurückzuführen ist die Zusatzfunktion auf Indikatorfarbstoffe, die auf den textilen Stoff aufgedruckt sind und unter Einfluss eines Giftstoffes mit einer Farbänderung von weiß nach blau reagieren.
„Der Handschuh weist auf Gefahrstoffe aller Art hin. Das können schädliche Gase wie Kohlenmonoxid, aber auch ganz andere Gifte wie Methan oder Schwefelwasserstoff sein“, sagt Dr. Sabine Trupp (Leiterin der Gruppe Sensortextilien). „Das Textil könnte beispielsweise beim Prüfen von Gasleitungen auf Lecks eingesetzt werden. Das ist aber nur eine von vielen Anwendungsmöglichkeiten. Wie den Handschuh könnten wir auch ein Hemd oder eine Hose mit einem Indikatorfarbstoff beschichten.“
Um einen textilen Stoff mit sensorisch aktiven Farbstoffen auszustatten, verwenden die Wissenschaftler am Fraunhofer EMFT verschiedene Techniken. Das Textil kann beispielsweise in ein Farbbad getaucht oder mit den üblichen Druckverfahren beschichtet werden. Wichtig ist, dass die Farbmoleküle vorab gezielt auf die Fasereigenschaften angepasst werden. Alternativ lassen sich die Textilflächen auch mit Sensorpartikeln beschichten, die den Indikatorfarbstoff enthalten. Die Verarbeitung der Pigmente erfolgt dann nach mit den konventionellen Textilveredelungstechniken, zu denen auch der Siebdruck zählt. Die Herausforderungen für die Wissenschaftler liegen darin, die Reaktivität der Farbstoffe gezielt auf den jeweiligen Gefahrstoff auszulegen und ihn dann haftbar für das Textil zu machen. Der Farbton kann für den jeweiligen Anwendungsfall unterschiedlich gewählt werden.
Bildquelle: Fraunhofer EMFT
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