Cumulino
Smartes Kissen mit Formgedächtnismaterialien verhindert Schädeldeformationen in den ersten Lebensmonaten
27. Mai 2015
Mediziner empfehlen Müttern heute, ihr Baby auf dem Rücken schlafen zu lassen. Dies hat einige Vorteile, geht aber auch mit dem Problem möglicher Schädeldeformation einher. Knapp 20 % aller Neugeborenen sind davon betroffen und weisen Verformungen auf. Diese haben nicht nur ästhetische Nachteile sondern können sich sowohl negativ auf die Ausbildung des Kiefers auswirken als auch die Stellung der Augen beeinflussen. In einigen Fällen konnte die Verzögerung der kognitiven Entwicklung und sogar eine Minderdurchblutung des Gehirns auf Schädeldeformationen zurückgeführt werden.
Schädelasymmetrie im Säuglingsalter
Mit Cumulino hat der Designer Lukas Boxberger an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle mit Unterstützung des Fraunhofer IWU Dresden ein aktives Lagerungskissen entwickelt, das Schädelasymmetrien im Säuglingsalter präventiv verhindert und auf die Funktionsweise thermischer Formgedächtnislegierungen zurückgeht. Der Kindskopf wird durch langsame und geräuschlose Formveränderung auf dem Kissen von links nach rechts und umgekehrt bewegt, ohne den Schlaf dabei zu stören. Formgedächtnisaktoren sind in eine flexible Kunststoffmatrix im Innern des Kissens integriert und verhindern die einseitige Belastung des Schädels.
Ein Funktionsprototyp des aktiven Kissens wurde auf dem Sonderstand der Fraunhofer Allianz Adaptronik der anlässlich der Hannover Messe 2015 Mitte April erstmals vorgestellt. Die Entwicklung ist das Ergebnis eines Verbundprojektes aus dem Konsortium smart³, das vom Fraunhofer IWU aus Dresden koordiniert wird, um gemeinsam mit derzeit 68 Partnern Innovationen auf der Grundlage von Smart Materials in die industrielle Praxis zu bringen. Cumulino wurde ein Patent angemeldet und wird derzeit am Fraunhofer IWU zusammen mit Partnern des smart³ Konsortiums weiterentwickelt.
Details zum Projekt: www.adaptronik.fraunhofer.de
Aufbau und Ziele des Konsortiums : www.smarthoch3.de
Bildquelle: Fraunhofer IWU
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