Dauerhaftes Holz

Dauerholz dank Wachsimprägnierung

30. März 2012

Holz zählt im Innen- und Außenbereich zu einem der beliebtesten Werkstoffe. Vor allem die Eigenschaft zur Aufnahme und Abgabe von Feuchtigkeit macht das Naturmaterial jedoch anfällig unter den hiesigen Witterungsbedingungen. Grund ist das unterschiedliche Quellverhalten in radialer und axialer Richtung, das bei stark variierenden Verhältnissen zu Verwerfungen und Rissen führen kann. Aus diesem Grund wurden in der Vergangenheit für Holzmöbel im Außenbereich vor allem Tropenhölzer gewählt, die eine weniger starke Neigung zu Verwerfungen zeigen und resistenter sind gegen den Befall durch Pilze oder Insekten. Unter Nachhaltigkeitsaspekten und dem Wunsch nach Schutz tropischer Wälder gewinnen nun zunehmend Vergütungstechniken für die europäischen Hölzer mehr an Bedeutung.

Vergüten mit natürlichen Wachslösungen

Meist kommen Verfahren zum Einsatz, bei denen das Holz über längere Zeit einer Wärmebehandlung unterzogen wird. Das so genannte Thermoholz (z.B. Firstwood) entsteht durch Modifizieren der Holzstruktur unter Wasserdampf bei Temperaturen zwischen 190 bis 230 °C oder durch Tauchen in heißes Öl (170–250°C). Infolge der Wärmebehandlung, die zwischen 24 und 48 Stunden dauern kann, verändert sich der Zellaufbau so sehr, dass Wasseraufnahme und Ausgleichsfeuchte entscheidend verringert werden. Das Quellverhalten reduziert sich um etwa 50 Prozent und das Thermovollholz erhält eine dunkle Farbigkeit. Allerdings gehen mit der Behandlung auch flüchtige Stoffe wie Harze oder das holzverhärtende Lignin verloren, was zu einer verminderten dynamischen Belastbarkeit von Thermoholz führt.

Eine neue Methode, die die beschriebenen negativen Auswirkungen verhindert, ist das Vergüten mit natürlichen Wachslösungen. Die Technik geht auf die Entdeckung eines Hamburger Tischlermeisters zurück, der durch Behandlung einer Holzoberfläche mit Kerzenwachs im Jahr 2009 die Dauerhaftigkeit wesentlich verbessern konnte. Im Anschluss an die Wärmebehandlung werden in einer Druckkammer bei hohen Temperaturen natürliche Baumharze in die Zellen und Zwischenwände der Holzstruktur gepresst, die in einem kontrollierten Abkühlungsprozess erstarren. Das Holz weist im Anschluss eine geringe Quell- und Schwindneigung auf und ist formstabiler. Ein alternatives Produkt wird unter dem Namen NATwood in Österreich von der tilo GmbH vertrieben.

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Bildquelle: Dauerholz