Paper Pulp Printer

Recycelbares Filament aus Papiermasse für den Modellbau

12. Dezember 2019

Egal ob Autobauer, Architekt oder Möbelhersteller, viele Kreative in den Modellbauwerkstätten oder an den Universitäten nutzen 3D-Drucker, um ihre digitalen Entwürfe zu visualisieren. Zum einen können mittels additiver Druckverfahren ganz neue Designs umgesetzt werden, zum anderen wird für die Herstellung eines Models weniger Material, weniger Energie und weniger Arbeitsaufwand benötigt. Für die Umsetzung von einfachen Prototypen haben sich Filament-Drucker bewährt. Sie sind einfach in der Bedienung und verdrucken kostengünstige und leicht zu verarbeitende Kunststoffe wie zum Beispiel PLA. Mit dem stetig wachsenden Markt für den 3D-Druck nimmt jedoch auch die Menge an Kunststoffabfällen zu. Schließlich gelingt nicht jeder Druck. Experten schätzen, dass 5-10% aller 3D-Druckerzeugnisse fehlerhaft sind und direkt im Abfall landen.

80 Kilogramm Papiermüll pro Person jährlich allein in den Niederlanden

Mit seinem „Paper Pulp Printer“ hat der niederländische Designer Beer Holthuis einen neuen und umweltverträglichen Ansatz zur Herstellung von Prototypen mittels 3D-Druck aufgezeigt. Er verwendet recyceltes Papier, um seine Entwürfe umzusetzen. Dabei überzeugt das Material nicht nur durch seine Verfügbarkeit und den geringen Preis, sondern vielmehr durch seine einfache Recycelbarkeit. So können Prototypen in Wasser aufgelöst und die Masse im Anschluss für den nächsten Druck verwendet werden. Denn nach Angaben des Designers wird der Großteil aller Prototypen früher oder später entsorgt, da die Modelle nur für einen kurzfristigen Austausch während des Gestaltungsprozesses gebraucht werden.

Mit seinem 3D-Drucker hat der Niederländer bereits Lampen und kleine Interiorobjekte aus Papierpulpe gedruckt und die erstaunlich stabile Struktur des Materials veranschaulicht. „Da die Druckgeschwindigkeit relativ hoch und das Material sehr billig ist, eignet sich die Technik sehr gut auch für große Drucke – denken Sie zum Beispiel an maßgefertigte Möbel oder Luxusverpackungen“, erläutert Beer Holthuis das Potenzial seiner Entwicklung. Möchte man die Lebensdauer der 3D-Objekte im Anschluss doch noch verlängern, können Oberflächenbeschichtungen wie Lacke Abhilfe schaffen. In den nächsten Monaten plant der Designer weiter an Materialrezepturen zu forschen und eine Consumer-Version seines Drucker auf den Markt zu bringen.

www.beerholthuis.com

Bildquelle: Beer Holthuis