WOLT

Windenergie für den ökologischen Weinanbau

5. Mai 2011

Das auf dem Engagement umweltbewusster Bürger basierende Energiekonzept der dänischen Insel Samso, zeigt uns mehr als deutlich neue Strategien in der Energiepolitik auf: Weg von zentralen Versorgern und Großkraftwerken, hin zu kleinen lokalen Energieversorgungstechnologien und innovativen Lösungen für Jedermann! Immer häufiger melden sich auch Industriedesigner zu Wort und eröffnen bahnbrechende Möglichkeiten. Eine dieser Entwicklungen trägt den Namen „WOLT“.

Mehr als drei kwh pro Hektar möglich

Gemeint ist eine Windkraftanlage für Weinberge und wurde von dem Darmstädter Designer Marko Müller entwickelt. Die Funktionsweise basiert nicht auf einem Rotorblatt, wie man es von konventionellen Windrädern kennt, sondern auf der „Windbelt-Technologie“. Hier wird elektrische Energie durch ein oszillierendes Band erzeugt. Der Energiebetrag würde bei der konzipierten Installationsweise den Bedarf des Weinbergs bei weitem decken und dem Winzer eine zusätzliche Ertragsquelle sichern: Ökologischer Weinbau mit positiver Energiebilanz!

Die Windkraftanlage besteht aus hunderten kleiner Einzelteile und wurde explizit für die Rahmenbedingungen dieser besonderen landwirtschaftlichen Nutzfläche konzipiert. „Wolt“ ist kostengünstig herzustellen, als Leichtgewicht einfach an den Pfosten des Weinbergs anzubringen und kann oberirdisch vernetzt werden. Weinanbau und -ernte werden nicht beeinträchtigt. Das System ist auch bei geringen Windgeschwindigkeiten verwendbar und wartungsarm. Die wenigen Verschleißteile sind leicht austauschbar, so dass eine Energieproduktion selbst für Nichttechnologen möglich erscheint. Die Leistung pro Element liegt bei etwa drei Watt. Durch Verschaltung der Elemente können mehr als drei kwh pro Hektar erzeugt werden.

Weitere technische Details unter: www.fbg.h-da.de

Die Arbeit war 2012 für den Bundespreis Ecodesign nominiert: www.bundespreis-ecodesign.de

Bildquelle: Marko Müller