Textilbasierte Farbstoffsolarzelle

Forscher zeigen Potenziale im Projekt TEXSOLAR

15. November 2012

Die Entwicklung einer textilbasierten Farbstoffsolarzelle für die Energieversorgung von Mikrosystemen in technischen Textilien steht im Fokus des Grundlagenprojektes „TexSolar“. Textile Strukturen zur Umwandlung von Licht in elektrische Energie bieten eine Reihe von Vorteilen gegenüber starren Solarzellen. Sie sind flexibel, atmungsaktiv und konfektionierbar. Die modularen Systeme können beispielsweise für die autarke Energieversorgung in textilen Mikrosystemen eingesetzt werden. Sie sind dort eine geeignete Alternative, wo starre Solarmodule und -folien nicht verwendet werden können.

Leitfähig beschichtete Garne als Elektroden

Am TITV Greiz ist es erstmals gelungen, die Energieumwandlung direkt an modifizierten textilen Strukturen zu realisieren. Gelingt dies unter Produktionsbedingungen, ließen sich kostengünstig langzeitstabile, autarke textile Sensoren und hochflexible, elektronische Bauteile für den Einsatz in Medizin und Technik herstellen. Die textilen Farbstoffsolarzellen würden sich für Mikrosysteme mit kleinen Solarflächen zur Energieversorgung interaktiver textiler Komponenten mit einem Energieverbrauch bis 100 µW eignen. Erste Anwendungsszenarien werden auf der TECHTEXTIL im Juni 2013 zu sehen sein.

„Textilien, die selbstständig Sonnenenergie in elektrischen Strom umwandeln, werden künftigen Generationen auf vielen Gebieten das Leben erleichtern“, sagt Dr. Andreas Neudeck (Stellvertretender Bereichsleiter Forschung und Entwicklung am TITV Greiz). Im Folgeprojekt „KorTeSo“ wird an korrosionsstabilen textilbasierten Solarzellen auf leitfähig beschichteten Garnen als Elektroden gearbeitet. Ziel ist es, eine effektive kontinuierliche Fertigungstechnologie für geeignete Solargarne abzuleiten.

www.titv-greiz.de

Bild: Funktionsmuster der textilbasierten Farbstoffsolarzelle (Quelle: TITV Greiz)