ThyssenKrupp Wasserstoff betriebenes Stahlwerk

Green Steel

thyssenkrupp Steel startet klimafreundliche Stahlproduktion mit Wasserstoff

14. Juli 2019

Auch wenn Verkehrsminister Andreas Scheuer immer noch den Eindruck erweckt, als würden Benzin- und Dieselmotoren noch über Jahre das Stadtbild prägen, steht unsere Wirtschaft vor einem gewaltigen Wandel hin zu einer sauberen Energieversorgung. Die Industrie scheint da schon fast weiter zu sein, als uns die Politiker Glauben schenken und treiben eine Technologie voran, die vor Jahren noch in der Sackgasse steckte: Wasserstoff.

thyssenkrupp bekennt sich zu den Pariser Klimaschutzzielen

Einer der Vorreiter ist thyssenkrupp Steel und möchte die Dekarbonisierung der Produktion beim größten deutschen Stahlproduzenten durch den Einsatz von Wasserstoff ersetzen. Bereits 2018 hat der Konzern einen Elektrolyseur zur Wasserstoff-Erzeugung im Megawatt-Bereich auf den Markt gebracht, der unter Einsatz von elektrischem Strom aus erneuerbaren Quellen Wasser unter Strom setzt und dabei Wasserstoff und Sauerstoff voneinander trennt.

Nun wurde im Rahmen der Förderinitiative IN4climate.NRW ein Projekt gestartet, um die Wasserstofftechnologie in industriellem Maßstab für eine klimafreundliche Stahlproduktion zu befördern:

„Um ambitionierten Klimaschutz mit einer auch in Zukunft global wettbewerbsfähigen Industrie zu erreichen, muss es Innovationen bei industriellen und energieintensiven Prozessen wie der Stahlherstellung geben“, erläutert Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart die Zukunftsvision der Industriepolitik.

„Das Pilotprojekt zeigt, dass unsere Initiative IN4climate.NRW bereits erste Früchte trägt. Ich bin froh, dass wir thyssenkrupp Steel, Air Liquide und das BFI hier als innovative Partner an unserer Seite haben“. Air Liquide, ein Weltmarktführer für Industriegase, liefert den für das Projekt benötigten Wasserstoff.

Wasserstoff ist ein zentraler Treiber für die Erreichung von Klimaambitionen, da er am Einsatzort keine klimaschädlichen Emissionen verursacht. Er kann in flüssiger oder gasförmiger Form mit hoher Energiedichte gespeichert und transportiert werden und bietet viele Einsatzmöglichkeiten.

Aufgrund seiner Vielseitigkeit spielt Wasserstoff eine Schlüsselrolle beim Übergang zu einem sauberen, kohlenstoffarmen Energiesystem. In der Stahlherstellung kann Wasserstoff als emissionsfreies Reduktionsmittel für das Eisenerz verwendet werden.

Das Wasserstoffprojekt am Hochofen beschreitet einen neuen Technologiepfad bei thyssenkrupp. Wasserstoff wird dabei als Reduktionsmittel eingesetzt, um schädliche Treibhausgase gar nicht erst entstehen zu lassen. „Wir testen in dieser ersten Projektphase in den nächsten Monaten zunächst den Einsatz von Wasserstoff an einer von 28 Blasformen eines Hochofens. Das ist ein Novum und so bislang in der Industrie noch nicht umgesetzt worden“, erklärt Produktionsvorstand Arnd Köfler.

„Wir werden die Ergebnisse dieser Testphase genau analysieren und wollen dann in einer zweiten Projektphase den gesamten Hochofen auf diese Weise umstellen. Theoretisch ist so ein Einsparpotenzial von rund 20 Prozent CO2 an dieser Stelle des Prozesses möglich.“

www.thyssenkrupp-steel.com
www.airliquide.com
www.in4climate.nrw

Bildquelle: thyssenkrupp Steel